Labordiagnostik zur Verlaufskontrolle und Therapieentscheidung i.d. adjuvanten Tumorbehandlung
Von Michael Martin, Taunusstein und Manfred D. Kuno, Berlin
(Originalmanuskript, zur Veröffentlichung angenommen: NATURHEILPRAXIS 12, Dezember 1999)
Zusammenfassung
Labordiagnostische Untersuchungen bei Patienten mit malignen Erkrankungen dienen im wesentlichen der Verlaufskontrolle bezüglich der Erkrankung selbst, sowie im Rahmen therapeutischer Maßnahmen der Beurteilung der Reaktion des Organismus auf die gewählte Therapie. Eine individuelle Auswahl sinnvoller Parameter erlaubt es mittlerweile, Rezidive, Progredienz, Metastasenbildung oder Stillstand der Erkrankung zu beurteilen und zu verfolgen. Die Labordiagnostik ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nach wie vor keine Methode, um Früherkennung maligner Erkrankungen zu betreiben. Bezüglich präcancerogener Faktoren ist die Bedeutung der In-vitro-Diagnostik zurückhaltend zu beurteilen. Vorsicht ist geboten bei der Vielzahl "alternativer" Laborverfahren, die oftmals hemmungslos allumfassende Aussagen versprechen. Die Möglichkeiten dieser nicht gesicherten und in ihrer Aussage in der Regel nicht seriös geprüften Verfahren scheinen grenzenlos und führen nicht selten die gesamten bisherigen medizinischen Bemühungen und Erkenntnisse ad absurdum.
Die heute verfügbaren Anweisungen zur Selbstuntersuchung und Selbstbeobachtung (Hautveränderungen, tastbare Knoten z.B. i.d. Brust, Blutungen) helfen lediglich, einen Tumor "relativ früh" zu erkennen, haben allerdings trotz dieses Nachteils ihre Berechtigung denn je früher ein Tumor entdeckt wird, um so größer ist die Chance für den Patienten. Die Aussage der klinischen Medizin, daß eine Krebserkrankung bei frühzeitiger Entdeckung und gründlicher operativer Entfernung heilbar sei, hat für die meisten Tumoren und malignen Systemerkrankungen ihre Berechtigung. Der Stellenwert einer die Operation umrahmenden, ganzheitlich-stabilisierenden Begleit- und Nachbehandlung mit dem Ziel der Sekundärprävention, ist unbeachtet der lokalen Tumorsanierung als hoch einzustufen. Auch in der Sekundärprävention ist jedoch eine differenzierte Diagnostik auf der Basis der modernen Laboranalytik unverzichtbar.
Selbst in besonderen Therapierichtungen, für die die Arzneimittelwahl ein Ergebnis von Erhebungen subjektiver oder naturwissenschaftlich nicht belegter Befunde ist (Beisp. Homöopathie, Iridologie, anthroposophische Signaturenlehre), wird von erfahrenen Therapeuten stets die klinische Laboranalytik parallel eingesetzt. Sie ist unverzichtbarer Bestandteil einer Therapie-Effektivitätskontrolle, dient einer reproduzierbaren Differenzialdiagnostik und der frühen Erfassung onkologischer Notfallsituationen und paraneoplastischer Syndrome. Zudem kann die gründliche Verlaufsanalytik wichtige Erkenntnisse für die Äthiologie und Epidemiologie der Krebserkrankungen liefern.
Wer sich in der Behandlung von Krebspatienten einzig auf "alternative", wissenschaftlich nicht belegte Diagnosekriterien stützt und die klinische Labordiagnostik außer acht läßt, muß sich den Vorwurf der Fahrlässigkeit und Unseriosität gefallen lassen. Angesichts der heute vorliegenden modernen Verfahren der Klinischen Chemie, Hämatologie, Immunologie, Molekulargenetik und Mikronährstoffanalytik ist die Kenntnis und Verwendung dieser Verfahren auch ein Zeichen für Professionalität und Qualitätssicherung.
Diagnostik im Zeitalter der Molekulargenetik
Wenn wir über Labordiagnostik bei Krebspatienten sprechen, muß zunächst unterschieden werden, welche Fragestellung im Raum steht und welche Aussage benötigt wird. Bezüglich einer Primärdiagnostik sind die Möglichkeiten unverändert stark begrenzt. Eine universelle "Krebsdiagnostik" gibt es nicht. Ideal wäre eine Untersuchungstechnik, mit der man bereits Vorstufen, Stadium und Gefährlichkeit eines Tumors bewerten könnte. Molekularbiologische Methoden, mit Hilfe derer die genetischen Hintergründe für Zellentartungen lange vor dem Ausbruch einer Erkrankung möglich wären, sind allerdings in greifbarer Nähe. So läßt sich z.B. über das mutierte Gen BRCA 1 + 2 das Risiko für Brustkrebs beurteilen, welches bei einem entsprechenden Nachweis zwischen 50-85% höher liegt als normal. Ähnliches gilt für die Erfassung mutierter Apoptosegene, wie dem Gen p53. Doch diese Art der Diagnostik ist bei weitem nicht unproblematisch. In welchem Lebensabschnitt sollte eine solche Gendiagnostik durchgeführt werden, wie geht es einem Patienten, der weiß, das er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann mit einem bösartigen Tumor konfrontiert sein wird? Bei Frauen mit erwiesener Maßen erhöhten Brustkrebsrisiko raten "radikal wissenschaftlich" ausgerichtete Ärzte zur prophylaktischen, beidseitigen Mastektomie. Der Preis für diese Verstümmelung ist allerdings unüberschaubar hoch: Untersuchungen aus den USA zeigten auf, daß die betroffenen Frauen psychisch schwer traumatisiert wurden und das statistisch gesehen 639 Frauen ein solcher Eingriff zugemutet werden muß, um 20 Mammakarzinom-Todesfälle zu "verhindern".
Darüber hinaus ist die Vorstellung, daß Arbeitgeber oder Versicherungen in Zukunft "genetische Zeugnisse" von ihren Bewerbern verlangen könnten, ebenfalls beängstigend.
Andererseits hat die Genforschung wiederum wertvolle Erkenntnisse zur Einschätzung der Prognose bei Tumorerkrankungen geliefert. So weisen beispielsweise brustkrebskranke Frauen mit hoher Expression des HER2-neu-Rezeptors eine deutlich schlechtere Prognose, bzw. ein deutlich höheres Risiko für Rezidive und Metastasen aus, als Frauen ohne Expression dieses Markers. In diesem Fall bedürfen Frauen einer deutlich intensiveren Überwachung. Ähnliches gilt für das recht neue Verfahren zur Bestimmung des Protein S100 im Blut bei Patienten mit malignem Melanom.
Die heute in der Routine eingesetzten Tumormarker sind noch immer nicht absolut spezifisch für bösartige Erkrankungen, geschweige den geeignet, Vorstufen zuverlässig zu erkennen. Einige der Parameter sind nicht selten auch bei Gesunden und bei Patienten mit gutartigen Veränderungen nachweisbar. Dennoch: Jeder seriöser Naturheiltherapeut, der sich mit dem Thema auseinandersetzt, wird nicht umhin kommen, die schulmedizinischen Diagnoseverfahren in Anspruch zu nehmen bzw. durchführen zu lassen. Auch diejenigen, die sich alternativer Diagnostikverfahren wie Aschoff-Test, Blutkristall-Analyse, CCR-Test usw. bedienen, dürfen sich niemals alleine auf die Ergebnisse solcher Tests verlassen oder dem Patienten gegenüber diese als ausreichendes bzw. sicheres Verfahren beschreiben. Es sei an dieser Stelle mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß der alleinige Einsatz ungesicherter Diagnoseverfahren bei Fragestellungen, die über Leben und Tod entscheiden können, unentschuldbar ist. Jeder Verstoß gegen diese eiserne Regel entlarvt den Scharlatan! Diskussionen, Meinungsverschiedenheiten oder handfester Streit über Sinn und Unsinn "wissenschaftlich-fundierter-" oder "alternativer Diagnoseverfahren" dürfen niemals zu einer Verweigerungshaltung führen, die der Patient und nicht der Therapeut - u.U. mit dem Leben bezahlen muß. Wunschdenken und Vorurteile, die selektive Präsentation von Daten, uneingestandene Voreingenommenheit und Selbstbetrug sind hochgefährliche Übel, weil diese oft genug nicht zu erkennen sind (frei nach James McCormick). Betrachten wir uns die Aussagen und propagierten Möglichkeiten mancher alternativer Diagnoseverfahren, wird man unweigerlich an McCormick´s Worte erinnert.
Gibt es sinnvolle Vorsorgeparameter?
Trotz aller Fortschritte in der heutigen Medizin ist die Entwicklung bezüglich Diagnose (und Therapie) bösartiger Erkrankungen also deprimierend. Nach wie vor müssen wir uns dem Problem der völlig unzureichenden Primärdiagnostik stellen: lediglich 12% der Tumorerkrankungen werden aufgrund von Früherkennungsuntersuchungen in einem noch gut behandelbaren Stadium entdeckt. Immer wieder erleben wir es in der Praxis, daß trotz umfangreicher und regelmäßiger Untersuchungen der Beginn eines Tumorgeschehens nicht erkannt wird. Es zeigen sich in den Anlaysenergebnissen keine brauchbaren Ergebnisse, nichts weist auf den unter Umständen bereits kräftig wachsenden Tumor hin, die Patienten bieten klinisch höchstens "Allerweltssymptome". Ein Screening mit allen zur Verfügung stehenden spezifischen und unspezifischen Tumormarkern oder beispielsweise Ganzkörper-CT´s sind bei asymptomatischen Patienten meist ebenso erfolglos wie für die breite Bevölkerung undurchführbar. Der Einsatz einer Tumor-Labordiagnostik macht erfahrungsgemäß somit nur bei symptomatischen Patienten Sinn und dann werden wir oftmals mit einem Stadium konfrontiert, welches wir so gerne vermieden hätten. Hier liegt ein enormer, derzeit kaum lösbarer Konflikt, vor allem wenn wir uns bewußt machen, daß die überwiegende Zahl der Patienten nicht an ihrem Primärtumor, sondern an den Metastasen stirbt. So werden auch in Zukunft einige unserer Patienten, die wir vielleicht schon lange betreuen, plötzlich Symptome z.B. durch die Raumforderung der Tumormasse zeigen und alle Beteiligten werden erbarmungslos mit der Hinterlistigkeit und Bösartigkeit des Krebses konfrontiert.
Obwohl die Tumorzellen entartet sind, also im Prinzip körperfremd sind, wirken sie in so vielen Fällen nicht immunogen auf das Immunsystem, gerade so, als hätten die Tumorzellen ein Tarnnetz übergezogen. Die Zellen können sie sich vermehren, der Organismus bzw. das Immunsystem reagiert nicht adäquat, es lassen sich folglich auch keine auffälligen Parameter oder Lymphozytenverschiebungen nachweisen (zumindest so lange nicht, bis der Tumor bereits eine gewisse Stoffwechselaktivität entwickelt hat). Woran liegt das? Entartungen von Zellen finden in der primären Phase fast immer in stabil organisierten Gewebeverbänden statt, so daß immunogene Abwehrreaktion nicht induziert werden können. Dies gelingt erst dann, wenn sich Tumorzellen aus ihrem Gewebsverband lösen und über die Lymphe in die Lymphknoten geschwemmt werden. Erst jetzt können T- und B-Lymphozyten ihre Abwehrarbeit organisieren. Auch nekrotisches Tumorgewebe, welches beispielsweise anfällt wenn die Gefäßversorgung des Tumors unzureichend wird und deshalb massenweise Zellen absterben, löst Immunreaktionen aus, da die entstehende Nekrose Granulocyten und Makrophagen anlockt und diese wiederum Lymphozyten zur Einwanderung in das Entzündungsgebiet veranlassen..
Nicht nur immunologische Untersuchungen stoßen in der Frühphase der Tumorentstehung an Grenzen, auch Proteinmarker-Untersuchungen, bei der spezifische Proteine, die durch mutierte Gene entstehen oder die aufgrund besonderer biochemischer Eigenschaften mancher Tumorzellen auffällige Konzentrationen erreichen können, zeigen zu oft unauffällige Ergebnisse. So sollte wie es traditionell der Fall ist - ein ganz wesentliches Hauptbetätigungsfeld der Heilpraktiker in der Prävention liegen. In der Aufklärung, in der Lebensführung oder schulung unserer Patienten, um das Risiko an Krebs zu erkranken, so gering wie möglich zu halten. Unbestritten ist dieses Risiko sehr stark von der persönlichen Lebensweise abhängig. Durch Vorbeugung und konsequentes Umsetzen der heute bekannten Zusammenhänge ließe sich in sehr vielen Fällen eine bösartige Erkrankung vermeiden.
Neben der Tatsache,
daß wir derzeit über fast keine labordiagnostische Früherkennungsparameter verfügen
können, gestaltet sich die Auswertung und vor allem die Konsequenz einer "Risikodiagnostik"
als hochproblematisch! Nehmen wir an, einige Parameter deuten ein cancerogenes
Risiko an:
Welche Diagnostik und welche
Laborparameter stehen uns zur Verfügung? Zur Diagnostik
bösartiger Erkrankungen kommen verschiedene Verfahren bzw. Vorgehensweisen zum
Einsatz, die je nach Stadium in vier wesentliche Bereiche untergliedert werden.
Nachfolgend soll diese Untergliederung skizziert werden, ohne auf Wertigkeit,
Bedeutung oder Probleme aller Verfahren einzugehen:
Somit lassen sich
also auch die Laborparameter in verschiedene Ebenen gliedern:
gynäkologischen
Bereich (à Abstrich = Histologie), im Colonbereich (Colonpolypen oder tumore
à Hämoglobin-Haptoglobin im Stuhl) oder im Bereich der Prostata (à PSA im Serum).
Aber auch Unterversorgungen in Bezug auf antioxidative und immunogene
Mikronährstoffe (à Mikronährstoffscreening) sowie eine eingeschränkte antitumorale
Immunkompetenz durch Störungen im Immunsystem (à Immunprofil) können als Riskoscrenningmethode
gelten. Die genetische Disposition ist natürlich als wesentlicher Risikofaktor
einzuschätzen (à in Zukunft Gendiagnostik) und zweiten Wahl
zum Einsatz. Als Marker der ersten Wahl bezeichnet man vom Tumor sezernierte
Antigene bzw. die auf Tumorzellmembranen nachweisbaren Antigene, also die klassischen
Tumormarker (besser: Tumorassoziierte Antigene). Marker der zweiten Wahl unterscheiden
sich in a) vom Tumorgewebe produzierte Substanzen, b) in durch das Vorhandensein
des Tumors induzierte Substanzen sowie c) in meßbare Veränderungen, die durch
das Vorhandensein des Tumors erklärt werden (siehe Tabelle 1). Verlaufs- und Therpiekontrolle
einer bereits diagnostizierten Tumorerkrankung. Hervorzuheben ist die Möglichkeit,
mittels Labordiagnostik Rezidive oder Metastasen zu erfassen, lange bevor sich
die Tumormasse tasten läßt bzw. durch bildgebende Verfahren zu erkennen gibt
(siehe Abb. 1). Die gleichzeitige Bestimmung mehrerer Parameter erhöht dabei
entscheidend die Treffsicherheit, ist darüber hinaus aber auch erforderlich,
weil Mutationen, Metastasierung oder therapeutische Maßnahmen zu einem "Markerwechsel"
führen können. Zur Beurteilung der Prognose einiger Tumorerkrankungen bietet
sich die gleichzeitige Bestimmung von Parametern an, die die Reaktion des Wirts
auf den Tumor widerspiegeln, da auch hier entsprechende Veränderungen aussagekräftig
sind bzw. die Interpretation der Tumormarker erleichtern. So kommt es bei Tumorerkrankungen
in der Regel zu stadienabhängigen Reaktionen der Elemente Kupfer und Zink. Bei
einem progredientem Verlauf lassen sich hohe Kupfer-Spiegel bei tiefen Zink-Konzentrationen
nachweisen, während in Remissionsphasen nach erfolgreichen therapeutischen Eingriffen
meist unauffällige Werte nachzuweisen sind. Die Bestimmung der Konzentrationen
dieser beiden Elemente liefert damit wesentliche Hinweise in Hinblick auf Prognose
und Verlaufskontrolle. Beachte: Nur die Beobachtung der Parameterdynamik
in Abhängigkeit von Zeit und Tumorgeschehen läßt vernünftige Aussagen
zu! Einzelwerte sind zur Verlaufsbeurteilung nicht aussagekräftig. Charakteristisch
für ein fortschreitendes Geschehen, Rezidive oder Metastasen sind stetige, oftmals
erhebliche Markeranstiege bzw. zunehmende Verschiebungen des Kupfer:Zink-Quotienten. Gruppe
1: vom Tumor produzierte Marker tumorassoziierte
Antigene CEA, CA 19-9, MCA, CA 15-3, Gruppe
2: vom Tumor induzierte Marker Akute-Phase-Proteine
Ferritin, Hämoglobin-Haptoglobin, Beta-2- Mikroglobulin, Ceoruloplasmin Substanzen
der Immunantwort Neopterin, Anti-p53 Gruppe
3: vom Tumor unabhängige Marker prädisponierende
Faktoren Gendiagnostik: genetische Veranlagung, z.B. bezüglich Mamma-Ca die mutierten
Gene BRCA 1 und BRCA 2 Marker
für die Reaktion des Organismus auf die Tumorerkrankung
BSG, CRP, Kupfer, Zink, Selen, Eisen, Blutbild (Tumoranämie), Lymphozytendifferenzierung
(Immunprofil), Lymphozytentransformation,Zytokine Zeitpunkt der Diagnostik
von Tumor-Metastasen und Rezidiven mit immunologischen und klinischen
Verfahren. Tumormarker sind ein wichtiges Hilfsmittel neben bildgebenden und
endoskopischen Diagnoseverfahren. Ihr überragender Vorteil gegenüber diesen
Untersuchungen besteht darin, daß sie Änderungen des Tumor-Status in ca. jedem
2. Fall durchschnittlich bis zu 6 Monate früher anzeigen ("lead time").
Die "lead time" ist das klinisch asymptomatische Zeitintervall, in
dem ein Tumormarkeranstieg bereits auf ein Rezidiv oder Metastasen hinweist,
bevor dies durch bildgebende Verfahren gesichert werden kann. (Quelle: bioscientia
Bericht 54; Institut für Laboruntersuchungen Ingelheim GmbH) Wie bereits aufgeführt,
sind Tumormarker mehr oder weniger organ- bzw. gewebsspezifisch. Das liegt daran,
daß die tumorassoziierten Antigene von einer Vielzahl verschiedener Gewebe bzw.
Organe exprimiert werden können. Allerdings läßt sich beobachten, daß einige
Gewebe bei entsprechender Entartung eine besondere Antigendichte aufweisen.
So zeigt die Kolonschleimhaut beispielsweise einen sehr hohen Bezug zu CEA (carcino-embryonales
Antigen), während andere Organe hier erheblich geringere CEA-Anstiege bei Entartung
anzeigen (siehe Tab. 2). Ein allgemein einsetzbarer Tumormarker ist das TPA
(Tissue Polypeptid Antigen), da es als Proliferationsantigen weitgehend unabhängig
von der Primärtumorlokalisation ist. Hochspezifisch dagegen ist der Marker PSA
(prostata-spezifisches Antigen). PSA ist ein gewebsspezifisches Antigen, daß
bei 99% gesunder Männer unter 4,0 ng/ml im Serum liegt. Alle Werte darüber verweisen
mit hoher Zuverlässigkeit auf Prostataerkrankungen. Bei ca. einem Drittel der
Betroffenen kann eine maligne Entartung identifiziert werden. Je stärker der
Marker von der Norm abweicht, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines bösartigen
Tumors. Tabelle 2: Häufigkeit erhöhter
CEA-Werte bei verschiedenen Tumorerkrankungen (Quelle: Müller,
U.: Tumormarker; in Martin, M: Labordiagnostik für die Naturheilpraxis) Auswahl der Parameter bei
Patienten mit Verdachtssymptomen Besteht bei einem
Patienten aufgrund der klinischen Symptomatik der Verdacht auf ein malignes
Geschehen oder gehört der Patient zu einer Risikogruppe, so ist neben der eingehenden
Anamneseerhebung und körperlichen Untersuchung ein Screening, bei der "allgemeine
Parameter" mit Tumormarkern kombiniert werden, durchzuführen. An Hand der
zusammengetragenen Daten muß über bildgebende bzw. endoskopische Verfahren entschieden
werden. Die allgemeinen, tumorunspezifischen Parameter zeigen die Reaktionen
des Organismus auf ein malignes Geschehen an und erhöhen die Aussagekraft der
eigentlichen Tumormarker, also derjenigen Parameter, die unmittelbar mit dem
Tumorgewebe oder dessen Stoffwechsel assoziiert sind: Parameter Fragestellung Aussage Erhöhung
der weißen Blutzellen? Atypische oder
abnorme Zellformen? Weißes Blutbild:
Hinweise auf Abwehrphasen oder übermäßige Zellneubildung bzw. unreife
Zellen. (bei fortgeschrittenen
Tumoren ist die typische Konstellation: Anämie, niedrige Eisen- und Transferrinspiegel,
hohes Ferritin) Tumormarker
Parameter Aussage Achtung:
negative Meßergebnisse schließen einen Tumor nicht aus Beurteilung von Tumormarker-Meßwerten
bei der Therapie- und Verlaufskontrolle Grundlage der Tumorüberwachung
ist die Bestimmung aussagekräftiger Parameter vor jedweder Therapie. Nach erfolgter
Primärtherapie (üblicherweise Chirurgie, Radiatio und/oder Chemotherapie) sollten
die oder der ausgewählte(n) Marker ca. 1 x monatlich, grundsätzlich innerhalb
der ersten zwei Jahre wenigstens vierteljährlich und danach alle sechs Monate
bestimmt werden. Sobald ein Anstieg des Markers zu beobachten ist, sollte engmaschiger,
im Abstand von ca. 14 Tagen kontrolliert werden. So läßt sich auch ein Artefakt
im Labor oder Markererhöhungen, wie sie z.B. im Rahmen anderweitiger Entzündungen
zu beobachten sind, identifizieren. Die Bestimmung mehrerer Parameter ist immer
sinnvoller, da es Metastasen gibt, die im Gegensatz zu ihrem Primärtumor kein
Tumorantigen mehr freisetzen. Bleiben die Marker erhöht bzw. läßt sich ein weiterer
Anstieg beobachten, muß erneut mittels bildgebender Verfahren oder diagnostischer
Eingriffe nach Metastasen oder Rezidiven gefahndet werden. Dies alles, wenn
der Patient einwilligt und bereit ist, diesen erneuten Streß auf sich zu nehmen.
Nicht nur die Angst vor der unmittelbaren Zukunft, auch die Enttäuschung, offensichtlich
doch nicht zu den "Geheilten" zu gehören, stellt einen immensen Streßfaktor
dar. Aus Angst vor einem solchen Moment empfinden deshalb die meisten Patienten
auch die routinemäßigen Tumormarkerkontrollen als äußerst belastend. Schon Tage
vor der Blutentnahme leiden viele Patienten und werden von Ängsten geplagt.
Wenn nun die Ergebnisse ungünstig ausfallen, ist der einfühlsame und gleichzeitig
starke Therapeut gefragt, der im Stande ist, seinen Patient zu stützen und zu
führen. Keineswegs eine leichte Aufgabe nicht selten möchten die Patienten
an dieser Stelle aufgeben. Bewertungskriterien
für mögliche Veränderungen der Tumormarker Situation Bewertung Immunzelluläre Veränderungen
bei Tumorpatienten Die Möglichkeiten
der Erfassung und Beobachtung immunzellulärer Veränderungen in der Onkologie
hat durch die Forschung und Entwicklung im Bereich der Molekularbiologie und
Molekulargenetik in den letzten etwa zwanzig Jahren enorm profitiert. Ausgelöst
durch das Auftreten der virusinduzierten Immunschwächekrankheit AIDS erfuhr
die Immunologie einen wichtigen Impuls im Bereich der Laboranalytik. Die Entwicklung
monoklonaler Antikörper ermöglichte ein heute sehr breites immunologisches Screening
zur Einschätzung der individuellen Abwehrlage. Hierdurch ergeben sich u.a. präventive
Diagnosemöglichkeiten zur Abschätzung von Risiken und Vorstadien unterschiedlicher
Erkrankungsbilder, von den Atopien, über Autoimmunprozesse, bis hin zu Tumorerkrankungen. Für die Tumortherapie
eröffnet die moderne Immundiagnostik Möglichkeiten zur Einschätzung der tumorspezifischen
Abwehrlage, läßt Aussagen über die Ausprägung einer Tumor-Immunantwort zu, und
ermöglicht eine Effektivitätskontrolle bei immunmodulierenden Behandlungen.
Während bis zu den frühen achtziger Jahren in der Krebstherapie stets von der
Notwendigkeit der Immunstimulation gesprochen (und entsprechend behandelt
wurde), gilt heute die Regel der Immunmodulation als wegweisend sowohl
in der Tumortherapie, wie auch in der Prävention und Sekundärprävention. Der therapeutische
Eingriff in den menschlichen Organismus mit Immunstimulanzien unterschiedlicher
Art und Herkunft erfordert heute unbedingt der vorherigen Immundiagnostik und
der immunologischen Verlaufskontrolle. Ein Verzicht auf immunologische Diagnostik
unter immunmodulierenden Behandlungen muß als unseriös und gefährlich eingestuft
werden, sind doch die Risiken z.B. für eine Überstimulation des Immunsystems,
die Induktion subklinisch aktiver Autoimmunprozesse, oder auch das Enhancement
von malignen Systemerkrankungen denkbare Varianten unerwünschter Folgen einer
Immunstimulation. Die moderne immunologische
Diagnostik im Verbund mit den heutigen Kenntnissen um Pharmakodynamik und Pharmakokinetik
immunologisch wirksamer Substanzen eröffnet uns in der Onkologie die Möglichkeit
des gezielten Eingriffs in immunzelluläre Abläufe. Es bedarf hier der Kenntnis
der Vernetzung immunzellulärer Interaktionen mit humoralen (Zytokinsystem),
endokrinen (Hormonsystem) und zentralnervösen (Neurotransmitter) Reaktionskaskaden.
Einschränkend muß
darauf hingewiesen werden, daß die heutigen diagnostischen Möglichkeiten auch
angesichts ihrer faszinierenden Bandbreite noch immer nur einen Teilausschnitt
des tatsächlich im Organismus ablaufenden immunologischen Geschehens bieten.
Neben guten Kenntnissen der Immunologie bedarf es fraglos einer fundierten praktischen
Erfahrung, um sich letztlich für oder gegen das eine oder andere Immunstimulanz
zu entscheiden. Insofern stellt der vorliegende Beitrag mit seinen Empfehlungen
auch nur eine grobe Richtlinie immunbiologischen Handelns aus langjähriger Praxiserfahrung
dar. Der Behandler sollte sich im Rahmen seiner Weiterbildung für eine naturheilkundlich-onkologische
Tätigkeit um eine möglichst umfassende Ausbildung in einschlägig ausgerichteten
kollegialen Fachpraxen bemühen. Zelluläre Immunparameter
und deren Aussagekraft Das zelluläre Abwehrsystem
des Menschen wird durch zytokinabhängige Reifungsprozesse der sich entwickelnden
und differenzierenden pluripotenten Knochenmarkstammzelle geprägt. Die frühe
Kindheit prägt mit dem Durchleben der Kinderkrankheiten die Phase der immunologischen
Reifung, die etwa mit der einsetzenden Pubertät in die Phase des Immunoptimum
gelangt. Schon Ende des zweiten Lebensjahrzehnts ist eine einsetzende biologische
Alterung des Immunsystems zu registrieren. Mit zunehmendem Alter setzen dann
auch zunehmend Erkrankungen ein, die durch eine Abnahme der Immunkompetenz gekennzeichnet
sind. Dementsprechend ist auch die Krebskrankheit eine Krankheit mit Altersdominanz. Die jährliche Untersuchung
des zellulären Immunprofils (wie nachfolgend ausgeführt) stellt danach eine
echte Präventivdiagnostik dar. Hier eröffnet sich die Möglichkeit, in frühen
Phasen der immunologischen Disbalance gezielt modulierend einzugreifen. .... Die gemeinsame
Bestimmung eines Ausgangs-Immunstatus wie oben tabellarisch ausgeführt, dient
der Festlegung eines individuellen Behandlungsplanes. Voraussetzung hierfür
ist allerdings die Möglichkeit, daß die Blutproben vor dem Beginn jeder therapeutischen
Maßnahme, und in Anwesenheit des Tumors abgenommen wurden. Nur so spiegelt das
Immunprofil die Situation wieder, die das Wachstum des Tumorgeschehens zugelassen
hat. In der Praxis stellt sich dies meist als schwierig dar, da die Patienten
in aller Regel (leider) nicht präoperativ zu uns kommen, sondern erst postoperativ
oder sogar in klinisch austherapierten Situationen. Hier können die erhobenen
Befunde z.T. erheblich von den obigen Ausführungen abweichen, je nach Ausbreitungssituation
und Aktivität des Tumorgeschehens und der speziellen Abwehraktivität. Fazit: Labordiagnostische
Maßnahmen bei Tumorpatienten sind als Standart in jeder naturheilkundlichen
Praxis zu etablieren. Leitender Grundsatz sollte sein: "Keine adjuvante
Therapiemaßnahme, keine immunologisch ausgerichtete Therapie, ohne grundlegende
labormedizinische Orientierung!". In einer Zeit, in der zunehmende Einschränkungen
im Bereich der kassenärztlichen Versorgung, insbesondere auch im Bereich der
Labordiagnostik, schwere Qualitätsprobleme nach sich ziehen, müssen diese Lücken
durch verantwortungsvolles Handeln in der Naturheilpraxis geschlossen werden.
Zwar ist der Einsatz von Methoden, die außerhalb des üblichen naturwissenschaftlichen
Standards liegen, ein traditionell in unserem Berufstand verankertes Vorgehen,
doch handeln wir fahrlässig, wenn wir es bei diesen Methoden belassen. Anders
ausgedrückt: Wir stehen angesichts massiv belasteter und kataboler Patienten
in der Krebstherapie in einer hohen Verantwortung. Substanzdefizite, immunologische
Dysregulationen, iatrogene und tumorbedingte Stoffwechselbelastungen sowie der
Verlauf des malignen Geschehens sind zu beobachten und zu dokumentieren, unsere
therapeutischen Überlegungen auf die Ergebnisse abzustimmen. Der Arbeitskreis
AKODH hat die wichtigsten Parameter für eine vernünftige (und reproduzierbare)
Basis- und Verlaufsdiagnostik zusammengetragen, und u.a. in Naturheilpraxis
9/99 (Heftseite 1373-74) veröffentlicht. Sie sollten als eine Art "Goldstandard"
in der naturheilkundlich-onkologisch ausgerichteten Praxis ihren Platz einnehmen.
Eine naturheilkundliche Therapie, gleich welcher Art, ist aus unserer Sicht
als obsolet und ethisch nicht vertretbar einzustufen, sofern diese Basisparameter
nicht angewandt werden. Diese Parameter können von jeder Praxis beim Arbeitskreis
AKODH e.V., Mommsenstrasse 55, 10629 Berlin angefordert werden. Literatur: Dempke W. Onkologie
kompakt; Ullstein medical, Wiesbaden 1998 Glaus A, Jungi
FJ, Senn HJ. Onkologie für Kankenpflegeberufe; Georg Thieme Stuttgart 1992 Greiling H, Gressner
AM. Lehrbuch der Klinischen Chemie und Pathobiochemie; Schattauer Stuttgart,
1995 Hartmann LC et
al. Brustamputation als Krebsprophylaxe?; Focus Onkologie 2/99, S. 18 Hessen H. Laborbefunde
in der Differentialdiagnostik innerer Krankheiten; Georg Thieme, Stuttgart 1992 Hierholzer K, Schmidt
RF. Pathophysiologie des Menschen; VCH Weinheim, 1991 Holzbach G, Konang
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Nr. 54, Institut für Laboruntersuchungen Ingelheim GmbH Kirchner H, Kruse
A, Neustock P, Rink L. Cytokine und Interferone; Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg 1993 Kuno MD. Krebs
i.d. Naturheilkunde; Pflaum-Verlag München 1998 Martin M. Labordiagnostik
für die Naturheilpraxis; Aescura im Verlag Urban & Schwarzenberg, München
1998 Martin M. Umweltmedizin
für Heilpraktiker; Aescura im Verlag Urban & Schwarzenberg, München 1996 Müller U, Bayer
W, Schmidt Kh. Tumornachsorge: Stellenwert einer Prüfung der zellulären Immunitätslage;
ZÄN6/1998, S. 364-373 Niederle N, Bergmann
L, Ganser A. Zytokine, Präklinik und Klinik, G. Fischer, Jena 1996 Ohlenschläger G.
Wie entsteht Krebs?, Ralf Reglin Verlag, Köln 1996 Schäffer A. Immunleistung
zur Abwehr von Tumoren; Forum komplemtäre Onkologie & Forum Onkologie; Nr.
1; 10/98; S. 6-9. Schmidt Kh, Bayer
W. Mineralstoffwechsel bei Tumorpatienten; vfm, Heidelberg 1984 Seeger PG, Wolz
S. Erfolgreiche biologische Krebsabwehr; Neuwieder Verlagsgesellschaft mbh,
Neuwied 1990 Sidransky D. Früherkennung
und Diagnostik mit Tumormarkern; Spektrum der Wissenschaft, Spezial Nr. 5 1996,
S. 47-49 Stix G. Sind Gentests
auf Krebsrisiken verfrüht? ; Spektrum der Wissenschaft, Spezial Nr. 5 1996,
S. 49 - 52 Anschriften der
Autoren: Michael Martin,
Schöne Aussicht 14, 65232 Taunusstein (e-mail: McMrtn@AOL.com) Manfred Kuno (e-mail:
info@akodh.de)
CA 125. PSA
Tumorerkrankung
Häufigkeit
Colon-Ca
bis
80 %
Pankreas-Ca
bis
60 %
Mamma-Ca
bis
55 %
Bronchial-Ca
bis
50 %
Gallenwegs-Ca
bis
50 %
Magen-Ca
bis
45 %
Ösophagus-Ca
bis
35 %
Ovarial-Ca
bis
20 %
Großes
Blutbild inkl. Differential-Blutbild
Anämie?
Rotes
Blutbild: Hinweise auf Tumoranämie durch
Serum-Eiweiß-Elektrophorese
Veränderung der alpha1 und alpha2,
Fraktion? Gleichzeitige Veränderung der alpha-, beta- und Gammglobulinvermehrung?
Gesamteiweiß erhöht?
Allgemeiner
Hinweis auf Malignome; Gewebsveränderungen, Nekrosen (Gewebseinschmelzung)
Blutsenkungsgeschwindigkeit
(BSG)
Erhöhte Senkung?
Hinweise
auf Akut-Phase-Reaktionen (bes. bedenklich ist die sog. Sturzsenkung)
Kupfer
im Vollblut
Anstieg des Kupferspiegels?
Erhöhter
Kupferspiegel als Hinweis auf Tumoraktivität
Zink
im Vollblut
Abfall des Zinkspiegels?
Sinkende
Zinkspiegel als Hinweis auf Tumoraktivität
Eisen
im Vollblut
Sinkende Eisenspiegel?
Sinkende
Eisenspiegel als Hinweis auf Tumoraktivität
Ferritin
Erhöhter Ferritinspiegel?
Steigende
Ferritinspiegel bei
CRP
(C-reaktives Protein)
Erhöhte Werte?
Hinweise
auf Akut-Phase-Reaktion
Hämoglobin-Haptoglobin
im Stuhl
Erhöhter Nachweis?
Hinweis
auf intestinale Mikroblutungen durch Polypen oder Karzinome im Bereich des Kolons
Lymphozyten-Differenzierung
Veränderungen der tumorspezifischen Zellpopulationen
Hinweise
auf eingeschränkte antitumorale Immunkompetenz, aber auch wesentliche
Beurteilungskriterien im Rahmen der adjuvanten Tumortherapie
Erythrozyten
im Urin
Erythrozyten nachweisbar?
Hinweis
auf Nieren- oder Blasenprozesse
Enzyme
(LDH, SGOT, SGPT, Gamma-GT, alkal. Phosphatase, saure Phosphatase
Allgemeine Metastasierung? Knochenmetastasen? Gewebszerfall?
Hinweise
auf vermehrtes Zellwachstum oder vermehrtes Zellsterben
Bei
Männern: Prostataphosphatase, saure Phosphatase
Veränderungen im Bereich der Prostata?
Hinweis
auf Erkrankungen/Veränderungen der Prostata
AFP (Alpha-Fetoprotein)
Bei Verdacht auf Leberkarzinom (Patienten mit Leberzirrhose oder
chron. aggressiver Hepatitis)
AFP + HCG (humanes Choriongonadotropin)
Bei Verdacht auf Keimzelltumoren (Hoden/Ovar)
PSA
Bei Verdacht auf Prostatakarzinom
Thyreoglobulin, Calcitonin
Bei Verdacht auf Schildrüsen-Karzinom
CA 72-4
Bei Verdacht auf Magen-Karzinom
M2-PK
Bei Verdacht auf Nierenzellkarzionom
Monoklonale Immunglobuline + Bence-Jones-Proteine
Bei Verdacht auf multiples Myelom
CA 19-9 + TPA (tissue polypeptide antigen)
Bei Verdacht auf Pankreaskarzinom
CA 15-3 (+ CEA)
Bei Verdacht auf Mammakarzinom
NSE (neuronen spezifische Enolase)
Bei Verdacht auf (kleinzelliges) Bronchialkarzinom oder
Neuroblastom
CYFRA 21-1 (Cytokeratin-Fragment)
Bei Verdacht auf (nichtkleinzelliges) Bronchialkarzinom
SCC (squamous cell carcinome antigen)
Bei Verdacht auf Zervix-Ca
Skelettalkalische Phophatase (Ostase, Knochen-AP)
Bei Verdacht auf Knochenmetastasen
Bence-Jones-Eiweiß, Beta-2-Mikroglobulin
Bei Verdacht Plasmozytom
5-S-Cysteinyldopa
Bei Verdacht auf malignes Melanom
5-HIES (5-Hydroxyl-Indolessigsäure)
Bei Verdacht auf Carcinoid (überwiegend im Magen-Darm-Bereich
lokalisierter Tumor mit hohen Metatasierungseigenschaften)
CEA
Bei Verdacht auf kolorektales Karzinom
Protein S100
Prognostischer Faktor beim Malignen Melanom
HER2-neu Oncogen
Prognostischer Faktor beim Mammakarzinom
mut. P53 (Anti-p53)
Prognostischer Faktor für verschiedene Tumoren
Posttherapeutischer
Abfall nach 4 8 Wochen oder früher in der Normalwertbereich
Vollständige
operatives Entfernung des Tumors gelungen, bzw. Remission bzw. Tumorreduktion unter
anderweitigen Therapien
Nur
geringer Abfall (weniger als 20% vom Ausgangswert) oder fehlende Konzentrationssenkung,
event. auch in Verbindung mit einem leichten Wiederanstieg (mehr als 20%)
Unvollständige
Tumorentfernung und/oder Metastasenbildung. Unzureichende Tumormasse-Reduktion im Sinne
einer unzureichenden Therapie.
Wiederanstieg
der Konzentration nach erfolgter Normalisierung
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